Mittwoch, 4. März 2009

zweiter Hospitationstag

Das Internet funktioniert wieder!!!



In der ersten Stunde meiner gestrigen Hospitation hatte ich die Möglichkeit bei einer Geschichtsstunde einer 10. Klasse dabei zu sein. Das Thema der Stunde war "Die deutsch-deutsche Beziehung bis zur Wiedervereinigung".


Die Lehrerin musste den Laptop und den Beamer in das Klassenzimmer nehmen und auf der vordersten Bank aufstellen, das es kein hierfür eingerichteter Raum war.



Die vorbereitete Powerpoint-Präsentation begann mit einer Abbildung, auf der drei aufeinanderfolgende Karikaturen zu sehen waren. Es waren jeweils zwei Figuren zu sehen, in deren Mitte die Mauer immer höher wurde und sich sich mit der Zeit immer mehr voneinander entfremdeten. Diese Aussage wurde durch die Schüler herausgearbeitet. Anschließend folgten weitere Folien, die stets mit einer Überschrift,einem Stichwort oder Zitaten (z.B. von Willy Brandt) begannen und nach und nach mit ausführenden Sätzen vervollständigt wurden. Zur Auflockerung waren immer wieder Fotografien und weitere Karikaturen eingefügt.


Die Powerpoint-Präsentation dauerte die gesamte Stunde und dennoch hatte ich nicht das Gefühl dass sich die Schüler gelangeweilt haben. Sie waren aufmerksam beim Thema, stellten einige Fragen und trugen selbst viel zum Unterricht bei.



Im anschließenden, kurzen Gespräch mit der Lehrerin, , stellte sich heraus, dass die Präsentation eigentlich nur für 10 Minuten geplant war. Sie fand sie stimmlich sehr angestrengend und zu lange. Ausserdem kam es ab und zu vor, dass sie an dem Beamer vorbeigelaufen ist und somit die Folie an der Wand kurzzeitig verdeckt hat. Aber dies kam eben deswegen zustande, da der Beamer, wie bereits erwähnt, nicht an der Zimmerdecke befestigt war. Die Folien waren nie lange Zeit verdeckt, so dass die Schüler dennoch alles erkennen konnten.


Danach bin ich nochmals mit in den NWA-Unterricht mit dem selben Lehrer wie am Tag zuvor. Nur war es heute der andere Teil der 6. Klasse vom Vortag - mit Ausnahme von drei Mädchen, nur Jungen. Der Unterricht lief im Großen und Ganzen gleich ab. Aber es war interessant zu beobachten wie unterschiedlich sich Jungen und Mädchen in diesem Alter verhalten. Erstaunlicherweise waren die Jungen besser mit Schere, Klebstoff und Zirkel ausgestattet, als die Mädchen am Tag zuvor. Den Lückentext konnten die Jungen, so hatte ich zumindest den Eindruck, schneller vervollständigen. Bei der praktischen Übung am Ende der Stunde war auffällig, dass sie aber nicht so intensiv und ausdauern dabei waren, im Gegensatz zu ihren Mitschülerinnen.

Die Art der Unterrichtsgestaltung fand jedoch bei den Jungs ebenso Gefallen, wie bei den Mädchen.





Nachmittags konnte ich dann bei drei Stunden MUM-Unterricht (Mensch und Umwelt)einer 8. Klasse zusehen. Diesmal war es eine Theorieeinheit, die im Vergleich zu praktischen Einheiten weniger Stunden im Jahr einnimmt, aber die Basis dafür bildet. Somit steht bei diesen theoretischen Stunden das Vermitteln von Grundlagenwissen und Begriffen im Vordergrund, ohne bei den Schülern Langeweile aufkommen zu lassen. Wie ich selbst beobachten konnte, war die Lust auf Theorie bei den Schülern nicht gerade groß, das sie selbstverständlich Praktisches spannender finden.

Die Lehrerin hatte sich somit für eine Unterrichtsgestaltung mit sehr abwechslungsreichem Medieneinsatz entschieden.



Sie begann die Unterrichtseinheit "Lebensmittel, Mittel zum Leben" mit einer Art Brainstorming. Hierfür wurden alle Lebensmittel, die den Schülerinnen einfielen an der Tafel gesammelt. Anschließend wurden Begriffe geklärt und deren Unterschied deutlich gemacht (was sind Lebensmittel, Genussmittel...) und auch Definitionen diktiert.


Anschließend wurde ein kurzer Film zum Thema "Verdauung" gezeigt. Der durch jugensserien-artige Szenen für die Mädchen ansprechend wirkte. Zuvor erinnerte die Lehrerin an das Bereitlegen von Schmierzetteln für etwaige Notizen von Fragen etc.

Der Beamer und der Laptop waren auf der vordersten Schülerbank positioniert.


Danach wurde der Film mit den Schülerinnen besprochen um eventuell aufgekommene Fragen oder Auffälligkeiten zu klären.


Zur Vertiefung des Vermittelten verteilte die Lehrerin ein Arbeitsblatt, auf dem noch einmal der Verdauungskanal zusammen mit einem Text abgebildet war. Die Schülerinnen sollten nun mittels Zahlen, die aufeinander folgenden Stationen der Verdauung in der Abbildung und im Text markierten.





Als letzter - doch noch - "praktischer" Teil, wurde der Klassenraum gewechselt. Jetzt sollten die Schülerinnen selbständig im Internet zu 4 Fragen bezüglich dem Thema "Nährstoffe" recherchieren.

Dazu sind wir alle in den ITG - Raum gegangen. Hier stehen 17 PCs(+ ein Lehrer-PC, + Drucker und Scanner).


Als ob es das natürlichste der Welt wäre, haben alle eigenständig die PC angemacht und begonnen im Internet nach Antworten auf die gestellten Fragen zu finden. Als zusätzliche Übung war die Angabe der benutzten Internetseiten, als Quellen gefordert. Als zeitliches Limit waren ca. 45 Minuten gesetzt. Wer jedoch schon früher fertig war, bekam noch eine Zusatzaufgabe. Hier wurde nach einem nährstoffreichen Rezept, mit Mengenangaben für 4 Personen, gefragt. Wer wollte, konnte es dann der Lehrerin per e-mail schicken oder ausdrucken. Zudem können, bei Interesse, hierbei ausgewählte Rezepte im praktischen Unterricht zusamnmen nachgekocht werden.


Zum Abschluss wurden, soweit die Zeit noch gereicht hat, die Ergebnisse verglichen und eventuell ergänzt.


Für mich war dieser Unterricht ein sehr schönes Beispiel, wie der Einsatz von digitalen Medien eine theorielastige Unerrichtseinheit auflockern und abwechslungsreicher machen kann. Durch die anschaulichen Aspekte wurden die Informationen auch visuell vermittelt. Durch die neuen Medien, wurden auch zusätzliche Lernbereiche, wie z.B. der Umgang mit dem Internet und die Angabe von Recherche-Quellen, mit einbezogen. Aber die traditionellen Medien, wie kopierte Abbildungen mit Text oder die grüne Tafel wurde benutzt und somit war es eine gelungene Kombination aus "alt" und "neu".


Interessant war auch zu beobachten , dass sich die Schülerinnen mit dem PC schon sehr gut auszukennen scheinen. Bevor die Lehrerin den Film startete, musste sie noch den Ton einrichten. Die Schülerinnen konnten ja den Laptopbildschirm an der Wand sehen und haben der Lehrerin versucht das Problem zu lösen.

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