Dienstag, 10. März 2009

fünfter Hospitationstag


Mein letzter Hospitationstag begann mit einer dreistündigen MuM-Einheit (Mensch und Umwelt) einer 9. Klasse.

In der ersten Unterrichtsstunde beendeten die Schülerinnen ihre bereits begonnenen Powerpoint-Präsentationen und druckten sie aus.

In der zweiten Stunde konnten sie sich auf dem gesamten Schulgelände einen Platz suchen, um den Vortrag dieser Präsentation zu besprechen, aufzuteilen und zu üben.

Insgesamt gab es fünf verschiedene Themen rund um die "Ernährung", die im Laufe des Schuljahres noch behandelt werden. Die Mädchen sollten diese Themen ihren

Mitschülerinnen (und natürlich der Lehrerinn) kurz veranschaulichen und die wichtigsten Kennzeichen und Informationen nennen.

In der dritten Unterrichtsstunde folgten dann die Präsentationen der fünf Themen.

Zuerst ging es um "Magersucht"und "Bulimie". Diese Präsentation wurde nur von einem Mädchen vorgetragen, da ihre Gruppenpartnerin nicht da war. Der Inhalt der Präsentation an sich war sehr gut. Die Gliederung in Kennzeichen, Folgen, Gründe, Bildern von magersüchtigen Mädchen und Kennzeichen und Folgen der Bulimie.

Dass das Mädchen sehr nervös war, bemerkte man am schnellen Weiterklicken der Folien und auch an der ein wenig hektischen Art des Vortrags. Vielleicht lag es auch daran, dass sie den Vortrag alleine machen musste. Sie hat fast ausschließlich den auf die Folien geschriebenen Text abgelesen.

Anschließend ging die Lehrerin auf Inhalt und Präsentation ein, um zu Loben und auch um Anhaltspunkte zur Verbesserung zu geben.


Die nächste Gruppe hatte das Thema "Übergewicht". Bereits zum Einstieg wählten sie Bilder des schwersten Mannes der Welt und eines normalgewichtigen Mannes (Brad Pitt) im Vergleich. Die nachfolgende Folie zeigte ein Inhaltsverzeichnis der Präsentation. Danach kam die Definition von Übergewicht, angereichert mit Bildern. Dann wurden die zwei Übergewicht-Typen, der Apfel- und der Birnentyp, erläutert. Daraufhin folgte zuerst der BMI-Index (Bodymassindex) für Erwachsene mit Gleichung ( Gewicht durch Körpergröße2, danach der für Kinder und Jugendliche mit Tabellen und Schaubild. Abschließend hatte sich diese Gruppe für die Folgen von Übergewicht (wieder mit einem Schaubild) und allgemeine Informationen entschieden.

Die beiden Schülerinnen hatten sich jeweils eine Hälfte einer Folie vorgetragen. Es folgte ebenfalls eine Reflektion der Lehrerin.


Das nächste Thema war "vegetarische Ernährung". Auf der ersten Folie hatten die Mädchen die verschiedenen Typen, wie Veganer, Laktovegetarier, Ovo-Lakto-Vegetarier und Puddingvegetarier (kein Fisch und kein Fleisch) aufgeführt. Die beiden nächsten Folien zeigten einige Lebensmittel auf Bildern gegenüber ihrer Ersatznahrungsmittel (z.B. Honig --> Ahornsirup, Milch --> Sojamilch, etc.). Danach gaben sie einige Gründe an, um Vegetarier zu sein und hiernach ebenfalls Gründe, um keiner zu sein. Als Abschluss zeigten sie noch eine Tabelle, aus der man erkennen konnte, wieviele Vegetarier es momentan gibt.

Hierzu gab es anzumerken, dass nicht eindeutig klar wurde, ob es sich um eine Tabelle über Deutschland handelt. Der Vortrag der beiden Schülerinnen war sehr gut, sie hatten weniger Probleme mit dem Sprechen vor anderen. Nur als sich die Folien, wegen der vielen Bilder und Grafiken, erst langsam zusammensetzten (war am PC nicht der Fall gewesen), wussten sie nicht richtig damit umzugehen. Die Lehrerin gab ihnen den Tipp, diese Situation mit Wissen zu füllen, das sie sich bei der Recherche bereits angeeignet haben.

Das vierte Thema war "Vollwertkost". Mit der Frage "Was ist das?" begann der Vortrag. Es folgten Beispiele für Lebensmittel der Vollwerternährung mit Bildern. Danach gingen die beiden Schülerinnen auf Jodmangel ein und zeigten ein Bild von einer Frau mit Kropf. Auf der nächsten Folie ging es um Tipps und Tricks der Vollwerternährung. Den Platz von Fisch und Fleisch erklärten sie mit der folgenden Folie. Zum Schluss ging es um die drei wichtigsten Dinge, die bei der Umstellung zur Vollwerternährung zu beachten sind und um ein Fazit.

Die Gestaltung der Folien war von den Bildern her zwar schön, aber die Informationen waren nicht so gut, wie bei den anderen Gruppen zuvor, zusammengefasst und dargestellt. Obwohl sich die Schülerinnen sichtlich Mühe gaben hatten sie große Probleme, frei zu sprechen und selbst das Ablesen klappte manchmal nicht so gut. Auch die Aufteilung, wer für welchen Teil des Vortrages verantwortlich ist, kam irgendwie durcheinander. Die Inhalte waren aber richtig recherchiert.


Bei dem letzten Thema handelte es sich um "Diabetes mellitus".

Diese Gruppe begann ihren kurzen Vortrag mit der Begirffs- bzw. Namenserklärung (aus dem griechischen....) und der Definition. Es folgte eine Folie mit einer Tabelle, die veranschaulichte, wieviele Menschen - von 1994-2006 - Diabetes haben und wieviele Menschen es voraussichtlich bis 2025 haben werden. Mit einem Schaubild wurde die Insulinbildung in der Bauchspeicheldrüse veranschaulicht. Danach wurde geklärt, wer anfällig für Diabetes mellitus ist und wie man sich selbst Insulin verabreicht.

Der Vortag dieser Gruppe war sehr gut und zeigte, dass die Schülerinnen die Ratschläge der Lehrerinn annehmen und sofort umsetzten. Denn auch bei dieser Gruppe kam es bei dem Wechsel der Folien zu Verzögerungen wegen der Bilder. Die beiden Mädchen versuchten die Wartezeit sofort mit Informationen zu füllen.


Meiner Meinung nach konnten die Schülerinnen durch diese kurze Präsentation schon einiges an Wissen bezüglich der Themen mitnehmen und sich gleichzeitig im Recherchieren, Zusammenfassen und Vortragen üben. Die Themen werden im Unterricht noch eingehend bespochen. Anschließend werden sie sich pro Gruppe ein Gericht zu ihrem Thema ausdenken und mit der ganzen Gruppe kochen.


In den anschließenden drei Unterrichtsstunden konnte ich bei einer Technik-Einheit einer 10. Klasse (13 Jungs und ein Mädchen) dabei sein.
Diese Klasse hatte sich die letzte Zeit mit dem Projekt "Spürhund" beschäftigt. Unter Spürhund muss man sich ein kleines Gefährt vorstellen, dass mit einer Kontrollleuchte zwischen Dunkel und Hell unterscheiden kann.


Die Schüler(+in) haben dieses Gefährt also schon in den vorangegangenen Stunden gebaut und in der ersten Unterrichtsstunde ging es dann um das Nachvollziehen können des Prinzips der Schaltung.
Die Klasse ging in den Computerraum, um die Schaltung in dem Programm "Crocodile Pysics" nachzubauen.

Der Lehrer teilte dazu ein Arbeitsblatt mit genauen Arbeitsschritten, um die Schaltung zu simulieren, aus.


Auch ich versuchte mich mit dem völlig fremden Programm und ebenso fremden Thematik.

Das Programm ist mit den richtigen Anweisungen und durch die einfachen Symbole leicht zu verstehen und anzuwenden. Die Schüler(+in) hatten das zweite Mal mit diesem Programm gearbeitet und deshalb gab es nur vereinzelt kleine Probleme. Der Lehrer hatte verschiedene Aufgaben gestellt, um den Schaltkreis zu modifizieren (verändern der Spannung an unterschiedlichen Stellen) und zu beobachten, was dadurch für Folgen auftreten. Die Schüler druckten ihre Schaltkreise aus und hefteten sie ab.
Da die Schüler keine Stifte mitgenommen hatten, sollten sie die letzten Aufgaben zunächst mündlich lösen.

Bei dem Programm gibt es auch die Möglichkeit, sich Beispiele zu den Themen Elektronik (z.B. Ampel), Kraft+Bewegung, Optik, Ton und Wellen (z.B. Röntgenwellen) anzusehen. Ausserdem werden verschiedene Gesetze - das "hookesche Gesetz" (Längenänderung einer Feder ist proportional zur Kraft, die darauf einwirkt) - mit Text und zu bewegender Grafik erläutert.

Anschließend habe mich mit den Schülern über das Programm unterhalten. Diejenigen, die keine Schwierigkeiten mit dem Verstehen des Schaltkreises hatten sagten, das Arbeiten am PC sei eine willkommene Abwechslung. Für die anderen war es eine sinnvolle Übung.
Zurück im Werkraum, wurde das Arbeitsblatt besprochen und vervollständigt. Nun ging es an die Verkleidung der Spürhunde. Vereinzelt wurden auch schon Noten vergeben. Hierbei waren die sauberen Lötstellen ebenso wichtig, wie die Kreativität und saubere Ausführung der Verkleidung.


Währenddessen habe ich mir von dem Lehrer noch ein weiteres Programm "NCCAD 7, Kosy", mit dem im Technikunterricht erst in der 7. und 8. und dann wieder in der 9. und 10. Klasse gearbeitet wird, erklären lassen. In dieses Programm wird entweder eine Zeichnung oder ein Text eingegeben, die/der dann in ein bestimmtes Material gefräst wird. In der 7. und 8. Klasse werden so z.B. Zifferblätter oder Namensschilder, in der 9. und 10. Klasse Platinen gefertigt. Ausserdem können auch mathematische Formeln eingegeben werden, anhand derer dann z.B. ein Mühle-Spiel-Raster gefräst werden kann.

Die Hospitation war wirklich eine super Erfahrung! Der Einsatz von digitalen Medien scheint an allen Schulen - in größerem oder kleinerem Umfang - Einzug gehalten zu haben. Den Lehrern und den Schülern scheint der Umgang mit den Medien Freude zu machen und den Unterricht aufzulockern. Eigentlich ist er nicht mehr wegzudenken - aber die Technik muss natürlich auch immer mitspielen. Sonst sind die guten alten Unterrichtsmaterialien und -medien gefragt. Alle Lehrer (und Schüler) haben mich sehr freundlich aufgenommen und boten mir sehr oft an, zusätzlichen Unterricht beobachten zu können!
Vielen Dank noch einmal, an alle Lehrer und natürlich auch Schüler der Otl-Aicher-Realschule in Leutkirch, für eine tolle Woche im Allgäu!!



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