Freitag, 19. Dezember 2008

bloß keinem zu nahe treten...

...das ist gar nicht so einfach! 
Das konnten wir heute in unserer PE in Bezug auf das Lehrer-Eltern-Verhältnis wieder einmal feststellen! 


Zuerst waren diejenigen von uns dran in einem neuen Rollenspiel aktiv zu werden, die letzte Woche die Beobachter waren.
Die Situation war ein Elterngespräch, bei dem der Lehrer die Entscheidung des Kollegiums, dem Schüler keine Empfehlung für den Wechsel auf ein Gymnasium auszusprechen, begründen sollte. 
Ich war in unserer Gruppe die "Mutter", die mit ihrem "Mann" den Standpunkt zu vertreten hatte, dass ihr Kind sehr wohl reif für das Gymnasium ist. 
Schwierig fand ich, dass wir im Vorfeld keine genaue Charakteristik des Schülers/Kindes bekommen hatten. Deswegen mussten wir uns während des Gesprächs gleichzeitig Dinge ausdenken und artikulieren. Mir fiel es ausserdem schwer, meine persönliche Einstellung auszublenden und als die vorgegebene "Mutter" zu argumentieren. 
Ich denke für unseren "Lehrer" war die Aufgabe noch schwerer, da er ja wortwörtlich "alleine dasaß"!
Laut unseren beiden Beobachtern haben wir das Rollenspiel wohl ganz gut gemeistert.


Auch bei schriftlichem Kontakt zu den Eltern hat man als Lehrer auf einiges zu achten. 
Wir sollten auf einen Beispielbrief antworten, in dem ein Vaters die nachlassende Leistung seiner Tochter im Mathematikunterricht -mehr oder weniger- auf das Niveau des Unterrichts zurückführt. Auch hier konnten wir wieder einmal am eigenen Leib erfahren, dass man sich sehr schnell in die Bredoullie bringen kann.
Es fängt schon bei der Anrede (mit oder ohne "Dr. phil. ....") oder auch bei der Entscheidung, welche Elemente man in einem Brief oder doch lieber bei einem Gespräch einbringt.


Meine spontane Lösung sieht so aus:
(nicht verbessert, aber zum Glück jetzt in Reinschrift)


Sehr geehrter Herr Edelstein,

hiermit antworte ich auf Ihren Brief, der die von Ihnen nicht nachvollziehbare Benotung der letzten Klassenarbeit Ihrer Tochter Marie-Sophie betrifft.
Zuerst möchte ich erläutern, dass jede Unterrichtsgestaltung von Lehrkraft zu Lehrkraft unterschiedlich ist und ich mit Sicherheit andere Klassenarbeiten schreibe, als meine Kollegen. Gerade da ich seit mittlerweile 15 Jahren das Fach Mathematik unterrichte, möchte ich behaupten, gehobenere Ansprüche an die Schüler zu haben, im Vergleich zu einem Vertretungslehrer. Womit ich aber keinesfalls das Engagement und die Kompetenz meiner Kollegen in Frage stellen möchte. Aber eventuell kann hier schon ein Grund für die unterschiedliche Benotung bestehen.
Um auf die von Ihnen angesprochene Begabung von Marie-Sophie in Bezug auf das Fach Mathematik zu sprechen zu kommen, möchte ich Ihnen kurz meinen Eindruck schildern. Momentan scheint sie durchaus Schwierigkeiten zu haben, mit dem von mir behandelten Stoff mitzukommen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass dies an einer Unterforderung ihrerseits liegt. Eine von mir zusätzlich angebotene Übungsstunde hat sie leider nicht wahrgenommen. Dies hat mich sehr verwundert, da sie die letzten drei Mathematikstunden wegen Krankheit nicht mitverfolgen konnte. Die darauf folgende Klassenarbeit fiel in ihrem Fall somit nicht "sehr gut", sondern mit "befriedigend" aus. 
Meines Erachtens sollte sich Marie-Sophie mit etwas mehr Disziplin und Fleiß an das Fach herangehen. Ich würde sie gerne dabei unterstützen.
Nicht desto trotz würde ich gerne mehr von Ihren Erfahrungen mit der Förderung von Jugendlichen erfahren. 
Ich denke, dass wir durch ein Gespräch zu einer gemeinsamen Möglichkeit kommen können, um Marie-Sophie in ihrer Situation weiterzuhelfen.

Mit freundlichem Gruss

............

Die Schwierigkeiten hierbei waren für mich, die Vertretung nicht als unfähig dastehen zu lassen und die richtige Sprachebene zu finden. Es sollte schließlich zu erkennen sein, dass man fachlich kompetent ist und zu seiner Unterrichtsführung und auch Benotung steht. Aber man darf den Eltern eben auch nicht zu nahe treten. Einmal mehr eine Gradwanderung. Hoffentlich "macht auch hier die Übung den Meister"!

na dann...
!!!!SCHÖNE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH!!!!

Donnerstag, 18. Dezember 2008

mal ganz was anderes

Die letzte PE fand ich super, weil mal wieder etwas Abwechslung ins "Spiel" kam. 

Zuerst haben wir einen ca. 15-minütigen Ausschnitt aus dem Kinofilm "Den Wald vor lauter Bäumen" angesehen. 
In diesem Film geht es um eine junge Lehrerin, die gerade ihr Referendariat beendet hat und nun  in ihr Berufsleben eintritt. Der Film zeigt die Situationen im Schulalltag mit Schülern und Kollegen, welche von Unsicherheit geprägt sind. Diese Unsicherheit wird immer mehr zu ihrem Verfängnis, da sie somit keinen Respekt von Seiten der Schülern bekommt. Auch scheut sie die Kommunikation mit ihren Kollegen und auch Freunden und Familie, um mit ihnen über ihre immer größer werdenden Probleme zu sprechen. Somit beginnt sich der Teufelskreis immer schneller zu drehen und sie verzweifelt immer mehr an ihrer Situation.

Anschließend wurde über das Gesehene diskutiert. Die Meinungen gingen z.B. bei der Szene des Elterngesprächs auseinander. 
Die Situation war folgende:
Die junge Lehrerin stand mit dem Rücken der Klasse zugewandt an der Tafel und wurde von einem Schüler, der sich von ihr ungerecht behandelt fühlte, mit einem Päckchen Trink-Schokolade beworfen. Daraufhin sagte sie ihm, dass er das doch nicht machen könne und sie nun seine Mutter herbestellen müsse. Als sie nun mit der Mutter ein Gespräch führte, behauptete diese, dass ihr Sohn ihr die Situation ganz anders geschildert habe. Und, dass die Lehrerin ja durch ihre Unterrichtsführung auch selbst Schuld an solch einem Verhalten der Kinder hat. Nicht mehr sie ist das Opfer, sondern der Junge.

Einige waren für die Anwesenheit des Jungen bei diesem Gespräch, anderen meinten ein Elternteil/die Eltern würde genügen. 

Ich wollte nur einmal zeigen, dass wir durch diesen Film -glaube ich- schon ganz schön ins Grübeln gekommen sind. Und dass es überhaupt nicht einfach ist, zu wissen wie man "richtig" handelt. 

Zu einer gemeinsamen Überzeugung sind wir aber schließlich dann doch noch gekommen. Dass nämlich Regeln, die am besten gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden und auch von allen (auch dem/der  Lehrer/in) eingehalten werden, sehr wichtig sind. Und dass man zwischen sich und den Schülern eine klare Grenze ziehen muss. Gegenseitiger Respekt ist wohl eine der wichtigsten Bedingungen für ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis.


Aber damit noch nicht genug. Denn dann durfte sich die eine Hälfte von uns einmal als Lehrer versuchen! In einem Rollenspiel mit dem Thema "Klassenkonferenz" konnten die aktiven  ihre Fähigkeiten, in u.a. Durchsetzungsvermögen, Argumentation, Gesprächsführung, überprüfen. Die andere Hälfte hatte die Aufgabe, die "Lehrer" zu beobachten und zu "bewerten". 
Ich denke, diese Übung hat beiden Gruppen etwas gebracht. Als Beobachter konnte man sich schon mal darin versuchen, positive Kritik zu üben. Und als "Lehrer" war der ein oder andere dann doch von seinen Qualitäten überrascht!

Hinzu kommt, dass dieses Rollenspiel danke einiger sehr amüsanter Einfälle zu einem sehr erheiternden Darstellung wurde. 

Freitag, 5. Dezember 2008

besser spät als nie

so, diesmal kommt mein Blogeintrag ein "wenig" verspätet! war eigentlich nicht so gedacht, aber manchmal kommt eben doch alles anders als man denkt. leider kann ich an der heutigen PE-Veranstaltung nicht teilnehmen - werde mir aber natürlich durch eure ja immer sehr informativen Blogs einen Überblick verschaffen!


!!! glücklicherweise gibt es ja das Internet und Web 2.0 !!!

...nun werde ich einmal versuchen die letzte "PE" einmal Revue passieren zu lassen...


Nachdem Herr Breier zu Beginn die Blogeinträge von Eike und Katharina lobend erwähnte und wir auch gemeinsam einen Blick darauf geworfen hatten, kamen wir schnell auf das eigentliche Thema der Veranstaltung zu sprechen - Podcasts.



Mit Podcasts können Musik- und Videodateien bearbeitet und im Internet veröffentlicht werden. Wenn man sich diese Dateiein nicht nur vor dem PC ansehen bzw. anhören möchte - kein Problem. Als MP3-Dateien können Musik oder gesprochene Texte problemlos auf den MP3-Player geladen werden und los gehts....


Diese Art der Nutzung von Podcasts ist zugleich als einer der Vorteile anzusehen. Denn, nicht nur aber auch, als Studenten befindet man sich ja ständig unter Zeitdruck und kann somit auf dem Weg zur Uni oder nach Hause noch einmal einen Text hören und somit vertiefen.


Ebenfalls ein Vorteil wäre beispielsweise die Möglichkeit einen Vortrag eines Dozenten einer anderen Universität zu einem interessanten Thema verfolgen zu können. Oder auch bei Krankheit könnte dennoch an bestimmten Veranstaltungen, zumindest im Rahmen des Zuhörens teilgenommen werden.


Natürlich könnte man auch Vorlesungen der eigenen Universität durch Podcasts anhören, jedoch kann dies nicht eindeutig nur als Vorteil ausgelegt werden. Als Kritik daran haben wir in unserer Gruppendiskussion festgestellt, dass somit die aktive Teilnahme an der Vorlesung stark abnehmen könnte. Die Studenten könnten die bequeme, passive Teilnahme von zu Hause bevorzugen und somit stellt sich die Notwendigkeit der Präsenz eines Dozenten. Dies würde den Charakter des Studiums doch sehr verändern.

Gerade im Bezug auf den Sprachunterricht können Podcasts sehr sinnvoll eingesetzt werden. Denken wir nur einmal an unseren Englischunterricht zurück. Die mühsamen "Listening comprehensions", bei denen alle mucksmäuschenstill einer Frau auf Band lauschen mussten, die man nicht immer wirklich gut verstehen konnte. Die Schüler mit den besseren Englisch Kenntnissen konnten schneller und besser verstehen, während die anderen die gesprochenen Texte vielleicht gerne noch mehrere Male gehört hätten. Diesem Problem kann mit Hilfe der Podcasts entgegengegangen werden. Der Lehrer kann den Schülern die zum besseren Verständnis der Fremdsprache verhelfenden Texte jedem Schüler über das Internet zur Verfügung stellen und somit können diese dem individuellen Lerntempo angepasst verwendet werden.


Ein weiterer Nachteil, der immer wieder im Zusammenhang mit dem Web 2.0 und allgemein mit dem Internet im Bereich der Nutzung im Schulalltag zu finden ist, ist das Fehlen deszur Benutzung nötigen Computers und des Internetzugangs. Auch wenn man denken könnte, dass eigentlich alle Haushalte über eben diese Ausstattung verfügen sollten, ist dem noch immer nicht so.


Außerdem ist, auch wenn es im Internet mittlerweile sehr viel Material, sprich Podcasts zu allen Möglichen Themen, gibt natürlich "nicht alles Gold was glänzt". Die sorgfältige Auswahl ist hier nötig um auch für einen sinnvollen Gebrauch und Einsatz zu garantieren!



Nach dem Gespräch für die Pros und Cons des Einsatzes von Podcasts durften wir uns ein weiteres Mal selbst auf unterschiedlichen Webseiten umsehen.


Hierbei merkte ich schon, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich mal so ein paar Podcasts ansieht oder anhört! Die Gefahr der Ablenkung durch Dinge, die man eigentlich gar nicht suchen wollte und dennoch findet, stellt für mich nicht einen Nachteil dar, der aber allgemein auf das Benutzen des Internets zu beziehen ist.


Dann hat uns Eike ein Programm zur Erstellung von Audio-Dateien "Audacity" vorgestellt. Wir konnten dann anhand einer uns zur Verfügung gestellten Hörprobe, die mit ein paar nicht dazu gehörigen Geräuschen gespickt war, ein paar Funktionen des Programms (ausschneiden, Pausen einfügen, etc.) testen. Hier wurde gleich die einfache Handhabung, selbst für einen Laien wie ich einer bin, sichtbar. Die Angst war mir sogleich genommen. Dann waren wir an der Reihe etwas Aufzunehmen. Hierbei hatte ich das "Vergnügen", dass etwas mit meinem Rechner oder dem Mikrofon nicht stimmte. Somit konnte ich gleich am eigenen Leib erfahren, wie es ist nicht mitmachen zu können. Ich konnte lediglich ein Musikstück von meinem MP3-Player importieren, anhand dessen ein bisschen geübt habe.

Alles in allem mal wieder die Klärung eines interessanten neuen Begriffs und eine weitere Möglichkeit den Unterricht später einmal etwas anders gestalten zu können und dadurch auch aufzulockern!